2021 - 2024
Möglichkeiten für
Honig- und Kakaobauern
Vision
Das Projekt soll für Kleinbäuerinnen und -bauern im Honig- und Kakaosektor Armut bekämpfen, das Einkommen steigern und eine nachhaltige Existenzgrundlage für Kakaobauern, Imker und weitere Akteure dieser Wertschöpfungsketten schaffen.
Ansatz
Das Projekt unterstützt Kakao- und Honigproduzenten, indem es ihnen den Zugang zu Beratungsdienstleistungen und Märkten für ihre Produkte erleichtert. Die Kleinbauern erweitern ihr Wissen und ihre Fähigkeiten, was die Qualität ihrer Erzeugnisse verbessert und höhere Produktionsmengen erlaubt. Zugleich wird der Absatz gestärkt, indem die Bauernorganisationen an Verhandlungsgeschick gewinnen, stabile Beziehungen zu Käufern aufbauen und neue Märkte erschliessen. Kleinbauernfamilien erwirtschaften so durch die erfolgreiche Integration in das Marktsystem existenzsichernde Löhne.

Story
Die Geschichte von Samuel Wabyona
Samuel Wabyona, ein 28-jähriger Kleinbauer und Imker aus Kasenyi im Masindi Distrikt, ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie gezielte Unterstützung ein Leben verändern kann. Samuel besitzt 40 Bienenstöcke, von denen 80% besiedelt sind. Seit fünf Jahren widmet er sich der Imkerei, doch der Weg war nicht immer einfach.
Vor seiner Teilnahme am Dynamic Markets for Farmers Projekt kämpfte Samuel mit zahlreichen Herausforderungen. Eine schlechte Ortswahl zur Platzierung seiner Bienenstöcke, hohe Schwarmquoten der Bienen und unzureichende Erntemethoden beeinträchtigten sowohl die Menge als auch die Qualität seines produzierten Honigs.
Durch das Projekt erhielt Samuel Schulungen, die darauf abzielten, die Honigproduktion zu verbessern. Diese Schulungen behandelten Themen wie gute Führung von Bienenvölkern, Besiedlungsraten von Bienenstöcken, Schwarmverhalten von Bienen, Feuergefahren, Schädlinge, gute Methoden zur Nacherntebehandlung, Zugang zu moderner Imkerei-Ausrüstung, Finanzmanagement und den Marktzugang für Imker und Imkerinnen im Distrikt.
Die Schulungen wurden durch gemeindebasierte und durch den Distrikt ausgebildete Imkerei-Trainer und Trainerinnen durchgeführt. Diese schulten nach ihrer Ausbildung wiederum die lokalen Imker und Imkerinnen, wobei ihnen das Entomologie-Team des Distrikts kontinuierliche technische Unterstützung bot.
Dank der Schulungen konnte Samuel die Produktivität seiner Imkerei erheblich steigern. Er lernte, seine Bienenstöcke besser zu platzieren, das Schwarmverhalten der Bienen zu reduzieren und den Honig effektiver zu ernten. Dadurch stieg die Produktivität seiner Bienenstöcke von durchschnittlich 5 kg Honig pro Stock auf 10 kg pro Stock pro Ernte. Sein Einkommen erhöhte sich dadurch auf CHF 770 pro Jahr.
Samuel plant, seine Imkerei auf 100 Bienenstöcke zu erweitern und mehr Bäume rund um seine Imkerei zu pflanzen, um den Bienen nahegelegene Nahrung zu bieten. Er betreibt die Imkerei mit Leidenschaft und ermutigt andere junge Menschen, sich diesem Handwerk anzuschließen.
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Wirkung
7,200 Kakaobauern (90% von 8,000 im Projekt insgesamt) erhöhen ihr Jahreseinkommen durch Produktionssteigerung im Mittel um umgerechnet CHF 255
3,150 Imker (90% von 3,500) erhöhen ihr Jahreseinkommen durch Produktionssteigerung im Mittel um umgerechnet CHF 145
300 neue Arbeitsplätze werden bei Kakaobauern und Imkern geschaffen
Sämtliche Teilnehmer verfügen über einen gesicherten Zugang zu Marktinformationen, Finanz-produkten und Dienstleistungen
Partner
Beschreibung
Kleinbauern und -bäuerinnen den Zugang zu Beratungsdienstleistungen und Märkten erleichtern, damit sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verbessern können.

Jeder fünfte Ugander lebt in extremer Armut. Mehr als ein Drittel lebt von weniger als 1.90 USD pro Tag. Uganda hat eine Agrarwirtschaft, in der 67% der Bevölkerung beschäftigt sind. Im Strategieplan für den Landwirtschaftssektor sind Kakao und Honig als strategische Schwerpunktbereiche festgelegt. Jährlich werden 30 000 Tonnen Kakao exportiert, bei einem Potential des Landes von 70 000 Tonnen. Kakao ist ein wichtiger Devisenbringer für Uganda.
Im Honigsektor basiert die Imkereiproduktion hauptsächlich auf Subsistenzwirtschaft und wird von älteren Imkern dominiert, die wenig Interesse haben, in die Produktionssteigerung zu investieren. Die jährliche nationale Honigproduktion der etwa 1 Million Imker liegt bei 56,000 Tonnen, verglichen mit dem jährlichen Produktionspotenzial des Landes von 500,000 Tonnen.
In beiden Sektoren wird die Marktversorgungslücke hauptsächlich auf den begrenzten Zugang zu guten Produktionspraktiken zurückgeführt. Das Projekt richtet sich folglich auf unzureichendes landwirtschaftliches Know-how, mangelnde Produktionsmengen und Qualität, sowie intransparente Geschäftsbeziehungen innerhalb der Wertschöpfungsketten bei Kakao und Honig.
