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Aufnahme von Flüchtlingen in Uganda
Für ein besseres Leben in «Bidibidi»: Bessere Ernährung, mehr Einkommen und friedliche Koexistenz im Settlement des Flüchtlinglagers.
Beschreibung
Im nördlichen Distrikt Yumbe in Uganda befindet sich seit 2016 ≪Bidibidi≫, das zweitgrösste Flüchtlingslager der Welt. Hier leben mehr als 230‘000 Menschen, meist vor dem Bürgerkrieg im Südsudan geflohene. Trotzdem reduzieren sich die Hilfsgelder der Geldgebenden, wie zum Beispiel für Nahrungsmittel.
Nach wie vor strömen Menschen aus der Demokratischen Republik Kongo und vor allem aus Südsudan hierher.
Bidibidi ist kein typisches Lager, vielmehr ein sich entwickelndes Handelszentrum. Verschiedene Faktoren (Abgeschiedenheit, Überlebenskämpfe, unmögliche Rückkehr in die Heimat, Konflikte zwischen Aufnahmegesellschaft und Flüchtlingen) machen diese grosse Siedlung extrem verwundbar.
Vision
Das Projekt ≪Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen und der lokalen Bevölkerung≫ hat als Gesamtziel eine verbesserte Nahrungssicherheit, die Erhöhung der Einkommen und die friedliche Koexistenz zwischen den Flüchtlingen und der ugandischen Bevölkerung in und um die Siedlung Bidibidi.
Ansatz
In der Bidibidi-Siedlung leben über 90% der Bevölkerung von der Landwirtschaft, wobei sie sich beim Anbau auf Kulturen konzentrieren, die für die Ackerflächen der Region während der Regenzeit geeignet sind. Dazu gehören Maniok, Sesam, Mais, Bohnen, verschiedene Gemüse und Erdnüsse. Die angebauten Pflanzen sind hauptsächlich für den Eigenbedarf bestimmt, ein Teil wird auf den lokalen Märkten verkauft. Geflüchtete und Angehörige der Gastgebergemeinschaft teilen sich das Land und bewirtschaften es zusammen.
Im Zentrum der Arbeit von HEKS steht die langfristige Sicherung der Lebensunterhalte der Menschen. Zur Erreichung der Ziele, die dazu führen, implementiert das Hilfswerk verschiedene praktische Ansätze, die allesamt eine Erhöhung des Haushalteinkommens und die Sicherung eines friedlichen Zusammenlebens bewirken sollen. HEKS will das Führungspersonal der Gemeinschaft und die örtliche Verwaltung dazu bewegen, die gemeinsam konzipierten lokalen Bedürfnisse weiter aufzubauen und zu halten.
Wirkung
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83 % der Projektteilnehmenden geben eine Verbesserung ihres Einkommens an.
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93 % der Frauen berichten über eine effektive Beteiligung in Entscheidungsgremien auf Gemeinschaftsebene.
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686 Haushalte berichten über eine Ertragssteigerung.
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Die 2023 produzierten und auf dem Markt verkauften Erzeugnisse steigen von 37 Tonnen auf 300 Tonnen.
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Die Aktivitäten, welche für die friedliche gegenseitige Koexistenz arbeiten, wurden von 9 (2021) auf 99 (2023) gesteigert.
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96 % der Projektteilnehmenden berichten über einen verbesserten Zugang zu Dienstleistungen (Bsp: Land, Gesundheit, Bildung, Wasser, Sicherheit).
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172 Akteure wurden in Konfliktlösung geschult und eigneten sich darüber ein vertieftes Verständnis an.
Story
Lange Flucht
Vor sieben Jahren flüchtete Monika Luba mit neun Familienmitgliedern vor den Kämpfen im Südsudan. Sie brauchten zwei Wochen bis zur ugandischen Grenze und mussten dort zwei weitere Wochen warten, bis sie von den ugandischen Behörden und vom Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) als Flüchtlinge registriert und anerkannt wurden.
«Das waren die längsten Wochen meines Lebens», berichtet Monika. «Ich hatte Angst, man würde uns zurückschicken, und machte mir Sorgen um unsere Zukunft. Gleichzeitig musste ich immer daran denken, was man uns im Südsudan angetan hatte.»
Schliesslich erreichte die Familie, erschöpft und müde, das ugandische Flüchtlingscamp Bidibidi.
Copyright Bilder©HEKS/EPER
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Globethics ist ein weltweites Ethik-Netzwerk mit Sitz in Genf, einem internationalen Stiftungsrat und dem ECOSOC-Status bei den Vereinten Nationen.
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