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Caritas Markt
Schweiz
Von Armut betroffene Menschen in der Schweiz kämpfen am stärksten mit steigenden Preisen und müssen ihre begrenzten Mittel bestmöglich einsetzen. Dabei ist zu beobachten, dass sie anstelle von nährstoffreichen eher sättigende Lebensmittel einkaufen, was nachgewiesen weniger gesund ist.
Beschreibung
Somit liegt ein starker Fokus liegt auf einem frischen und ansprechendem Angebot. Die Kundinnen und Kunden können aus rund 150 saisonalen Früchte- und Gemüsesorten auswählen. Die Preise liegen unter dem Einstandspreis und motivieren zum Einkauf.
Vision
Niemand soll wegen seiner finanziellen Situation auf eine ausgewogene Ernährung verzichten müssen.
Ansatz
Mit einer Einkaufskarte, die von Sozialämtern, kirchlichen und privaten Sozialinstitutionen sowie den Regionalen Caritas-Organisationen ausgestellt wird, können Berechtigte schweizweit an 23 Standorten in Caritas‑Märkten einkaufen. Davon begünstigt sind finanziell benachteiligte Menschen, die am oder unter dem Existenzminimum leben, Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen beziehen oder sich in einer Schuldensanierung befinden. Es werden keine Lebensmittel kostenlos abgegeben.
Wirkung
Ob das entlastete Budget, eine verhinderte Mangelernährung oder mehr Gesundheit - die Lebensbedingungen der Betroffenen verbessern sich. Das seit 2017 bestehende Angebot wird frequentiert. 2023 lag der Umsatz bei 17.6 Mio CHF bei 1.1 Mio Einkäufen.
Was nach einem guten Resultat aussieht, bedeutet auch, dass ein Einkauf im regulären Supermarkt für viele Personen nicht mehr erschwinglich ist.
Story
Menschenwürdige Bedingungen
Ein gewöhnlicher Dienstagmorgen, kurz vor 10 Uhr. Es dauert noch ein paar Minuten, bis der Caritas-Markt in Luzern öffnet, doch schon jetzt hat sich vor der Glastür eine Warteschlange gebildet.
Personen jeden Alters sind auszumachen, Pensionierte genauso wie Mütter mit ihren Kinderwagen. Sobald der Markt öffnet, treten alle ein und strömen routiniert durch die Regale. So ist das jeden Tag. Die Nachfrage nach den vergünstigten Produkten hat im vergangenen Jahr stark zugenommen – wegen der Teuerung.
Was das konkret bedeutet, erklärt ein älteres Ehepaar aus der Schweiz, das Ergänzungsleistungen bezieht. «Die Teigwaren, die wir immer kaufen, sind etwa einen Franken teurer als noch vor einem Jahr», so die 70-Jährige. Für jemanden, der aufs Geld schauen müsse, sei das nicht leicht zu verkraften, fügt sie an, während ihr 79-jähriger Gatte weitere Produkte aufzählt, die aufgeschlagen hätten. «Die Inflation spüren wir am Ende des Monats deutlich», sagt er mit ernster Miene.
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